Daten für die Stadt – Civic Tech als neues Kollaborationsmodell

Daten für die Stadt – Civic Tech als neues Kollaborationsmodell

Pilotprojekt „Kommunales Open Government in NRW“

Unter dem Stichwort „Bürger forschen mit“ oder auch „Citizen Science“ werden derzeit immer mehr Bürgerinnen und Bürger aktiv und übernehmen Aufgaben die orginär staatlichen Stellen zugerechnet werden – nicht mit dem Ziel eine Konkurrenz sondern vielmehr eine andere Sichtweise zu berücksichtigen.

Menschen, die auf diese Weise Wissen schaffen, werden für die Forschung immer wichtiger. Der Trend zu mehr Beteiligung ist dabei eine große Chance und gleichermaßen ein Gewinn für die zahlreichen Freiwilligen. Abhängig von der genauen Fragestellung können Bürgerinnen und Bürger mehr oder weniger leicht wichtige Daten zur Verfügung stellen.

Die Stadt Köln versucht mit der Umsetzung des Projektes eine neue Qualitätsstufe des vom Rat der Stadt Köln beauftragten Internetstadt-Konzeptes zu erreichen, welche die Zusammenarbeit (Kollaboration) von Zivilgesellschaft und Verwaltung in den Fokus stellt. 

Bisher werden auf dem Portal www.offenedaten-koeln.de überwiegend Daten von öffentlichen Institutionen und von Bereitstellern aus Wirtschaft und Wissenschaft zur freien Nachnutzung zur Verfügung gestellt. Die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft beruht maßgeblich auf Projektförderung durch den erwähnten, ständig erweiterten, Datenbestand. Das Potential der Erweiterung und Veredelung von Verwaltungsdaten durch einen zivilgesellschaftlichen Input wird nicht genutzt und soll anhand des eingereichten Projektes exemplarisch erprobt werden.

Am Beispiel von Sensordaten, die Freiwillige sammeln, soll der Prozess von der Datensammlung über die zur Verfügung Stellung bis hin zu der Diskussion über die fachliche Qualität und die Aussagefähigkeit initiiert und konzeptioniert werden.

Projektziel

Ziel ist es, aufbauend auf die bereits umgesetzten Maßnahmen in den beiden Bereichen Open Data und Bürgerbeteiligung, die tatsächliche Kollaboration zu ermöglichen. Hierzu soll eine aus der Bürgerschaft entstandene und an die Verwaltung herangetragene Idee in Zusammenarbeit und mit wissenschaftlicher Begleitung konzipiert und modellhaft umgesetzt werden.

Die Maßnahme soll anschließend, nach erfolgreicher Umsetzung und Evaluierung, als Szenario für zukünftige Implementierungen gelten und eine Kollaborationskultur in der Stadtverwaltung fördern. Als Modell soll hierbei die Messung von Luftschadstoffen im Kölner Stadtgebiet dienen.

Ein konkreter Ansatz ist das zivilgesellschaftliche Projekt OpenAir Cologne [1], entstanden im OKLab Köln. Es hat sich das Ziel gesetzt, aus weiteren unabhängigen Messstationen einen Mehrwert für die Allgemeinheit zu generieren. Hierbei wird anhand von selbst erstellen Sensoren der Luftschadstoff Stickstoffdioxid (NO2) gemessen. Gemessene Informationen werden visualisiert über eine Webseite veröffentlicht.

Projektziel ist es, einen flächendeckenden Ausbau mit Hilfe weiterer auch thematisch abweichender Sensoren zu ermöglichen und gewonnene Daten als Open Data der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Hierzu müssen Sensordaten sicher erfasst und geeignet aggregiert werden können.

Die hierfür notwendige Plattform, das Forschungsprojekt SensorCloud [2], wird von der Technischen Hochschule Köln entwickelt und wissenschaftlich betreut. Das System der SensorCloud soll einen komplexen Aufbau zur Erhebung, Verdichtung, Übermittlung und Steuerung von unterschiedlichen Sensordaten beinhalten. So ist sichergestellt das zukünftige sensornahe Anwendungsszenarien ebenfalls über das Projekt abgebildet werden können.

Mit der geplanten Maßnahme soll modellhaft erprobt werden, wie Daten aus Kollaborationsprojekten systematisch als offene Daten eingebunden werden können. Bereits zur Verfügung stehenden offenen Verwaltungsdaten sollen durch die Maßnahme, insb. mit Hilfe der Bürger/innen erweitert und bestenfalls validiert werden.

Projektpartner

  • -    Technische Hochschule Köln

Die TH Köln ist mit mehr als 25.000 Studenten und 420 Professoren die größte Fachhochschule in Deutschland.

  • -    OK Lab Köln

Das Kölner OK Lab ist eine regionale Gruppe von Designern, Entwicklerinnen, Journalisten und Anderen, die sich regelmäßig treffen, um an nützlichen Anwendungen rund um Offene Daten zu arbeiten.

  • -    weitere interessierte Gruppen

Über den gesamten Projektzeitraum ist ein ständiger Austausch mit den zuständigen Stellen im Land (LANUV) und der Stadt (Umweltamt) gewährleistet.

Weitere Informationen

[1]: http://openair.codingcologne.de/

[2]: https://www.th-koeln.de/informations-medien-und-elektrotechnik/forschungsprojekt-sensorcloud_32813.php

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